Die Ausstellung zeigt neun Frauen mit unterschiedlichem biografischen Hintergrund, jedoch einer Gemeinsamkeit: Sie waren und sind für andere Frauen ein Vorbild. Sie stehen für die Initiatorinnen des Projektes ausdrücklich auch stellvertretend als Symbol und Anerkennung für die vielen Freiburgerinnen, die im öffentlichen und privaten Raum anderen Frauen eine lebendige Quelle der Inspiration sind.
Die Bildsprache von öffentlicher weiblicher Identität ist noch jung. Dieses Projekt illustriert die noch fortdauernde Suche nach einer eigenen weiblichen Bildästhetik und nach Symbolen an denen sich weibliche Identität entwickeln kann. Wenn wir den Begriff Vorbild von seinen möglicherweise angestaubten Konnotationen befreien, entdecken wir ein Bild, das vor uns steht im Sinne von: uns ein Stück voraus ist. Der englische Begriff role model bringt diese Bedeutung auf den Punkt.
Das große Format der Porträts mag auf den ersten Blick erschrecken, ist aber Programm. Mutig und offensiv erlauben die abgebildeten Frauen den Ausstellungsbesucherinnen und -besuchern sich ihnen zu nähern, sie zu „erkennen“. Zentrale Bedeutung hat für die Fotografin neben dem Erkennen auch die An-Erkennung. Hier geht es um eine respektvolle und dankbare Sicht auf Frauenleben und nicht zuletzt um einen fotografischen, um einen medialen Abstand, »der neben Nähe auch Achtung zulässt«.
Frauen prägen unsere Geschichte. Individuell und gesellschaftlich. Stark und zart, mutig, glücklich, erfolgreich, eigensinnig, widersprüchlich, sinnlich und voller Leben. Machen wir uns ein Bild von Ihnen.
Ursula Knöpfle Regina Lenz
Frauenbeauftragte der Stadt Freiburg Fotografie