Der Hafen ist Aufbruch und Ankunft, Exil und Heimat. Er hat eine nahezu mythische, archetypische Rolle, ist Lokalität des Schicksals, verbindet Geschichte und Modernität, Fernweh und Heimweh - eine Funktion, der weder Bahnhöfe noch Flughäfen gerecht werden können.

Der Hafen ist auch Symbol für Sicherheit, Schutz, Geborgenheit, vom Ausruhen nach großer Fahrt.

Die Reflexionen des Wassers sind in ständiger flüchtiger Bewegung – in Wellen, Wirbeln, im Fluss. Von der Kamera im Bruchteil einer Sekunde festgehalten und schon vergangen wenn der Finger den Auslöser wieder freigegeben hat.

Wasser als Element steht für Emotionen und Gefühle. Die meisten Menschen blicken gern aufs Wasser, es scheint sie magisch anzuziehen, es ist beruhigend und inspirierend zugleich.

Die Hafenbilder fokussieren auf abstrahierte Detailstrukturen. Durch die Konzentration auf Ausschnitte der Wasseroberfläche haben die abgebildeten Wasserlandschaften keinen Horizont mehr. Nur noch als Spiegelung erscheint der Himmel im Bild, wie auch Boote und Wolken. Mehr oder weniger deutlich oder durch Unschärfe verfremdet.

Der oberflächliche Schein birgt hinter seinen Reflexionen immer eine  enigmatische Tiefe, ein je nach Temperament des Betrachters faszinierendes oder unheimliches Verborgenes.

In der Betrachtung des Details erkennen wir die Bewegung im Ganzen wieder.

Wallpaper No. 06 hebt sich von der Serie ab: Auch hier Reflexionen von Licht und Wasser, diesmal Regentropfen auf Fensterglas. Die Spiegelung ist nur unvollständig und gibt den Durchblick auf ein Schwarzwaldmotiv frei.  Ein Rückzugsort um zeitweise vor Anker zugehen; ein Heimathafen.

Ausstellung Goldschmiede Kithier Hildastr.7 Freiburg